Kinder dieser Welt
Indianerbesuch
Schon eine ganze Weile steht unser Tipi auf der Apfelwiese und hat uns besonders während der kalten Zeit gute Dienste geleistet. Die Erdflöhe sind sehr glücklich über ihr Indianerzelt! Und das wurde in der letzten Woche auch zweckmäßig verwendet. Wir bekommen Besuch von zwei Lakota-Indianern, die wir stolz in unser Tipi einladen. Eine der beiden Indianer ist eine liebe Erdfloh-Oma, die uns schon damals beim Aufbau des Tipis mit Rat und Tat zur Seite stand.
Die Kinder bestaunen die selbstgemachten Kostüme aus Leder, die aufwendig mit Perlen bestickt sind. Dann dürfen wir basteln: Holzperlen werden mit bunten kleinen Perlen beklebt und dann mit echten wunderschönen Vogelfedern geschmückt. Richtiger Indianerschmuck eben!
Solchen Schmuck tragen die beiden Besucher auch. Der Mann hat sogar eine Kette aus Adlerkrallen. Die beiden erzählen uns vom Leben der Indianer, von ihrer Jagd, Stammeskriegen, von Pferden, Kolumbus, Rauchzeichen und Häuptlingen. Die meisten Erdflöhe wissen auch schon sehr viel über Indianer und erzählen begeistert mit.
Vielen Dank, den Beiden für so ein außergewöhnliches Erlebnis!
Finnland
Hei!
So sagt man sich in Finnland „Hallo“.
Unsere Weltreise geht weiter. Auf dem Globus sehen wir: ein ganzes Stück weiter oben von uns liegt Finnland.
Zu unseren Erdflöhen gehört ein Junge, dessen Mama die ersten Jahre ihres Lebens in Finnland verbracht hat. Sie kommt uns mit ihrer Tochter, die auch zu uns in den Waldkindergarten ging, jetzt aber schon ein Schulkind ist, besuchen. Die beiden haben einen großen Korb mit Schätzen dabei, die sie schon mal in unserem Schneckenkreis aufbauen.
Dann dürfen wir kommen. Wir werden mit leisen Tönen von einer „Kantele“ begrüßt. Das ist ein finnisches Saiteninstrument. Schöne zarte Töne sind das.
Die Mutter kennt auch ein finnisches Lied und Fingerspiel, das wir auch kennen „Hämähäkki“. Bei uns heißt es „Imse, Wimse Spinne“.
Wir hören, dass es in Finnland viiiiiele, viele Seen gibt – 188 000. Da ist an vielen Häusern ein eigener See. So auch bei der Oma und dem Opa unserer finnischen Familie.
Die Mutter erzählt uns, dass es im Winter in Finnland zwar lange dunkel ist, es dafür aber sehr viel Schnee in Finnland gibt und es so kalt wird, dass die Seen einfrieren und man darauf Schlittschuh laufen kann.
Wir sehen in unserer Kreismitte die finnische Fahne – weißer Hintergrund mit blauem Kreuz. Die Kinder kommen schnell drauf, dass der weiße Hintergrund für den vielen Schnee in Finnland stehen könnte und das blaue Kreuz für die vielen Flüsse.
Die beiden Kinder zeigen uns viele Bilder von Finnland und man merkt, wie gerne alle drei dort sind und man bekommt ein bisschen Ahnung, wie schön es dort sein muss....vor allem, wenn Lieblingsplätze solche sind wie der in einer Hängematte zwischen zwei Birken am See von wo aus man in den Himmel und die Bäume schauen kann...
Birken gibt es in Finnland nämlich auch ganz viele im Wald. Ja, Birken kennen unsere Erdflöhe natürlich auch sehr gut – aber haben sie schon einmal Taschen und Körbe aus Birkenrinde und ganz dünnem Birkenholz gesehen? Die hatten unsere Familie nämlich dabei.
Und ein echtes finnisches Trachtenkleid haben wir auch gesehen, das hat die Oma selbst genäht. Sehr schön sieht es aus.
Wir sehen das Lieblingskuscheltier von unserem ehemaligen Erdflohmädchen: ein Mumin. Die Geschichten der Mumins kommen nämlich aus Finnland.
Und dann wurde das Geheimnis gelüftet, was sich unter einem Tuch verbarg – ein groooooßes Geweih. Das stammt von einem Elch und wird auch Schaufel genannt. Beim weitergeben merken wir, wie schwer so eine Elchschaufel ist. Der Elch ist ja auch ein ganz schön großes Tier. Größer als die Hirsche und Rehe, die wir hier so haben. Wir schauen an Ästen, wie groß Elche werden könnnen. Auch ein Elchkiefer ist dabei, den wir natürlich auch betrachten und noch etwas sehen wir. Eine schöne bunte Kette aus ovalen Perlen. Ziemlich leicht - aus was sie wohl ist? Wir raten, kommen aber nicht drauf. Dann die Lösung: Huch! Aus Elchkot?! Stinkt aber kein bisschen...Das ist ja was! Da gab es ein großes Lachen im Wald :-)
Und wo gerade alle am Lachen sind, passt zum Abschied ein fröhlicher Tanz aus Finnland: „dansa me labadu“!
Vielen Dank an unsere finnische Familie, es war schön mit Euch auf Reisen zu gehen!
Hei, Hei!
So sagen wir uns Tschüß
Flaschenpost schwimm über's Meer
Wir sehen uns das Bilderbuch "Flaschenpost schwimm über's Meer" an.
Jens, ein Junge von der Ostsee, schickt eine Flaschenpost auf die Reise: „Wer will mein Freund sein?“. Er malt sich auf ein Blatt Papier und wirft die Flasche ins Meer. Die Flasche schwimmt von Kontinent zu Kontinent, und überall, wo sie an den Strand gespült wird, hinterlassen Kinder einen Gruß, indem sie sich auch zu Jens auf das Papier malen. "Die Flasche schwamm und schwamm und schwamm … Nun ratet mal, wohin sie kam?! Nach ihrer Reise um die Welt zurück zu Jens am Großen Belt. Der zog den Korken raus und rief: ‚Da ist er ja, mein alter Brief!‘“
Da das Buch in Reimform geschrieben ist, können die Kinder schnell mitsprechen "dann korkte er in aller Ruh, die alte Flasche wieder zu und schleuderte sie weit ins Meer und blickte lange hinterher, die Flasche schwamm und schwamm und schwamm..."
Nach der Bilderbuchbetrachtung, überlegt jedes Kind, wer denn sein Freund ist. Das malen wir dann auch auf ein Blatt Papier. Allerdings schicken wir es nicht mit Flaschenpost los, sondern bewahren es als Erinnerung auf.
Litauen
Labas! (Das ist Litauisch und bedeutet „Hallo!“)
Die nächste Station unserer Weltreise ist Litauen. Auch hier besucht uns eine liebe litauische Mama, die die vielen Fragen der Erdflöhe über das Leben der Menschen in Litauen beantwortet. Sie bringt kleine Modellhäuser, Puppen und Palmwedel mit. Die Palmwedel werden am Palmsonntag traditionell gebunden und verkauft. Und auch in Litauen gibt es Ostereier. Die Muster erinnern ein wenig an die Ostereier aus der Ukraine, die wir auch schon gesehen haben. Die Eier sind aus Holz, das ist gut, weil man dann mit ihnen spielen kann. Jedes Kind darf sich ein Ei aussuchen und auf einer kleinen Rutsche herunterrollen lassen – wessen Ei am weitesten rollt, hat gewonnen.
Dann packt die Erdflohmama ihre Schätze aus: Bernstein! Davon gibt es in Litauen jede Menge! Gespannt hören die Erdflöhe, wie vor vielen Jahren große Wassermengen die litauischen Wälder bedeckten und wie aus dem Harz der Bäume der schöne Schmuckstein entstand. Jedes Kind darf ein Schmuckstück in die Hand nehmen. Das fühlt sich gar nicht mehr nach klebrigem Harz an!
Wir bekommen auch litauische Leckereien zu Probieren. Passend dazu lernen wir ein litauisches Kinderlied, das davon handelt, wie die leckeren Kringel von Sonne und Mond gebacken werden und welche Zutaten sie dazu verwenden.
Wir sind sehr froh, dass sich die Mama so viel Zeit genommen hat! Und am Schluss bekommt jeder Erdfloh noch ein hübsch verpacktes Geschenk mit litauischer Schokolade.
Auch nach dem Besuch schauen wir uns noch Bilder von Litauen an, von den Trachten und den Häusern. Und wir malen die litauische Fahne in gelb, grün, rot.
Viso! (Auf Wiedersehen!)
Brasilien
Òla!
Unsere Reise führt uns weiter nach Brasilien. Das liegt in Südamerika. Ein Vater hat uns viele Bilder und Wissenswertes über Brasilien
zusammengestellt. Ganz herzlichen Dank dafür!!!
Wir schauen auf dem Globus nach und sehen uns die brasilianische Flagge an. Später darf jedes Kind auch eine Flagge ausmalen - die kommt dann in seine Mappe.
In Brasilien ist es sehr heiß, weshalb dort ganz andere Pflanzen und Tiere leben, als bei uns. Wir hören vom Regenwald, dem Amazonas,
von Anakondas, Aras, Gürteltieren, Manatis, Alligatoren und Spinnenaffen. Da der Regenwald immer kleiner wird, sind viele Tierarten vom Aussterben bedroht. Und nicht nur die Tiere - im Regenwald sind
auch Menschen zuhause: hier gibt es noch richtige Indianer! Wir schauen uns Bilder von ihnen an und eine Erzieherin bringt sogar eine echte Kette von einer Indianerin aus Brasilien mit. Jede einzelne
Holzperle ist handgemacht!
An einem Tag gibt es zum Nachtisch nach dem Vesper Ananas, die auch in Brasilien wächst und "Brigadeiro", das sind leckere Schokobällchen, nach brasilianischem Rezept.
Die Menschen in Brasilien lieben Musik und Tanz, besonders beim Karneval! Auf Bildern sehen wir die großen Festwägen, die durch die Stadt fahren – und überall Menschen, die tanzen! Das können die Erdflöhe auch: Wie beim "Frevo" tanzen wir mit "Regenschirmen" im Wald zu brasilianischer Musik. Wir lernen eine Sambapfeife kennen, mit der man tolle Rhythmen pfeifen kann. Natürlich darf jedes Kind die Pfeife ausprobieren. Viele Kinder kennen auch noch das Lied: "Wir tanzen Samba" - und alle Kinder tanzen und singen kräftig mit.
Adeus! (Das war Portugiesisch - so spricht man in Brasilien.)
Ukraine
Komm, wir wollen Freunde sein
Malcolm und Fiona aus Schottland
....um diese Geschwister geht es in unserem Adventsstündchen. Jeden Tag hören wir eine neue Geschichte, wie Malcolm und Fiona die Adventszeit in Schottland erleben. Wir hören vom Meer, von Burgen, von Wind und Wetter und wie es so in der Famile zugeht - ein bisschen so, wie in jeder Familie mit guten Ideen, Ausflügen, manchmal einer kleinen Streiterei und dem Frieden, den man wieder schließt...Erzählt werden die Geschichten mit dem Erzähltheater und mit Püppchen, die die Familienmitglieder darstellen und einige besondere Gegenstände kommen beim Erzählen auch immer wieder zum Einsatz.
Indien
Seit einigen Jahren ist es bei uns schon Tradition, dass wir zu St. Martin auch ein bisschen weiter schauen und mit Kindern in anderen Ländern teilen, in dem wir beim Umzug Geld sammeln, das dann in das jeweilige Land gespendet wird. Oft schließen wir uns hierbei dem Lichterkinderprojekt an (http://www.lichterkinder.de).
In diesem Jahr wurde Geld für ein Kinderzentrum in Indien gesammelt.
Auf dem Globus schauen wir uns an, wo Deutschland und wo Indien ist.
Wir betrachten uns die indische Fahne und erfahren so einiges über das Land. Unter anderem, dass in Indien Tee angebaut wird. Wir trinken gemeinsam indischen Tee und beschließen, schöne Teegläschen mit Glitzersteinchen zu schmücken und am St. Marinstag zu verkaufen. Das machte allen großen Spaß!
Wir begrüßen uns nun häufig so, wie sich die Menschen in Indien begrüßen. Dort werden die Hände vor dem Körper aneinander gelegt, eine leichte Verbeugung gemacht und die Menschen sagen "Namasté"
Indianer
Wir greifen gerne die Idee der Kinder aus dem Freispiel auf und starten unser Projekt "Kinder dieser Welt" bei den Ureinwohnern Amerikas.
Indianerketten
Wir basteln Indianerketten aus einer Kastanie, Hanfschnur, Perlen und Federn.
Die Kinder tragen stolz ihren neuen Schmuck, der ausnahmsweise an diesem Tag erlaubt ist
(eigentlich dürfen wir keine Ketten im Wald tragen, wegen der Gefahr hängen zu bleiben - die Kinder, die klettern wollten, legten ihre Indianerkette vorher ab ;-)....)
Barfuß im Gras
Wir lernen das Lied "Barfuß im Gras", spielen mit Rasseln und Trommeln und Tanzen dazu (siehe Gedächtnis-Merkfähigkeit: Musikalisches)
kleine Wolltipis
Wo, wie, was?
Das Indianermädchen "fliegende Feder" (gefilztes Indianerpüppchen) erzählte den Kindern von dem Land, in dem die Indianer lebten und leben.
Fliegende Feder erzählte vom Leben ihres Ur-ur-ur-Opas, der noch im Tipi lebte. Sie erzählte vom Fischfang und den Bisons und der Landschaft.
Einige Kinder wussten schon ein bisschen über Christoph Kolumbus und, dass er eigentlich Indien entdecken wollte und ausversehen in Amerika rausgekommen ist. Wir waren uns einig, dass aber EIGENTLICH die Menschen, die er Indianer nannte Amerika entdeckt haben, weil die ja schon vor ihm da waren. Er war halt der erste Europäer ;-)
Bevor sich das Indianermädchen verabschiedet, sang sie noch ein Lied mit den Kindern "Tajo tee wakee ata" (siehe Gedächtnis-Merkfähigkeit: Musikalisches)
Die Kinder haben Freude an den kurzen Indianergeschichten aus der "Bücherbär" - Reihe. Wir lesen immer mal wieder zwischendurch oder beim Essen eine Geschichte
Zum Händewaschen lernen wir ein indianisches Lied zur Wertschätzung des Wassers. Im Wald erleben wir täglich, dass wir sorgsam mit dem Wasser umgehen müssen, da wir nur das von den Erzieherinnen mitgebrachte Wasser oder zum Spielen das Regenwasser aus der Tonne zur Verfügung haben. Da heißt es, gut einteilen und achtsam damit umgehen.
Hier das Lied "Wishi ta tuja"