Naturerfahrungen II

Es regnete und regnete Ende Juli. Mancher schaute bei so einem Wetter recht verdrießlich - nicht unsere Erdflöhe. Die wurden zu Pfützenspringern und Schneckentreibern :-)

Auf der Wiese an unserer Bringhütte wimmelt es nur so von Grashüpfern. Schnell die Rucksäcke aufhängen und auf Grashüpferfang gehen. Die Kinder schleichen sich an, stehen still da und mit einem geschickten Griff greifen sie zu. Jetzt kitzelt es in der Hand und die kleinen Tierchen werden stolz durch ein winziges Loch zwichen den Daumen betrachtet und gegenseitig gezeigt, bevor sie wieder frei gelassen werden...Hüüüüü-Hüpf!

Im Sommer entdecken die Kinder viele kleine Tierchen, die ausgiebig bestaunt werden. So sehen wir z.B. Misti, Schnecke, Raupe, Kaisermantel (der hielt sich besonders lange an unserem Waldplatz auf und wir freuten uns über seinen Besuch).

Unseren Kindern macht es immer wieder Freude, sich zu schmücken. So werden Blütenblätter gesammelt, mit denen Blütentatoos auf Händen und im Gesicht entstehen. Damit es gut kleben bleibt, verwenden wir etwas Vaseline. Leider halten die Blütentatoos nicht allzulange, aber für kurze Zeit hatten wir zauberhafte Wesen auf dem Platz.

Im Juni war es so heiß, dass wir beschlossen, einen Tag in der kühlen Schlucht in Klingenberg zu verbringen. Hier hatte es angenehme Temperaturen und die Kinder konnten in der neuen Umgebung viel entdecken und erfahren. Wir bestaunten die großen Felsen in der Schlucht und entdeckten "Kühlschränke" von füher. Das sind Höhlen, die in der Schlucht eingearbeitet sind und in denen es immer kühl ist. Die Kinder dachten anfangs, es wären Gefängnisse, doch dann erinnerten wir uns, dass wir von den Indianern hörten, die ihre Lebensmittel in die Erde vergruben, damit sie frisch bleiben und hier hat man die Lebensmittel füher in die Steinhöhlenkühlschränke gerbracht. 

Über das kleine Bächlein in der Schlucht führen viele Brücken oder Steine im Wasser, über die wir gehen konnten. An einer besonders schönen Stelle machten wir Spielpause und unser Vesper. Steine wurden ins Wasser geworfen und die Freude über das Platschen war groß. Die Kinder hatten auch Handtücher und Badehosen/-anzüge dabei. Mit den blanken Füßen trauten wir uns über den unebenen Boden, das hat zum Teil ganz schön gepieckst und das Wasser war auch ziemlich kalt - aber Spaß hatten die Erdflöhe natürlich trotzdem. Wir beobachteten Schnecken und Wasserläufer. 

An einer anderen Stelle fanden die Kinder wunderbare Tonerde, mit der man gut formen konnte oder einen Handabdruck auf der Felswand hinterlassen konnte.

Eiin Junge fand heraus, wie gut man Sandstein bearbeiten kann. So wurde ein schoffer, spitzer Stein an der Spitze glatt und rund geschmiergelt.

Am Abholplatz erwartete uns eine liebe Mama und ein ehemaliger Erdfloh mit einem erfrischendem Eis. Mmmmh, das tat gut!

Bei uns ist immer etwas los! Anfang Juni wurden die Kinder überrascht, als sie zu unserem Platz kamen - ein groooooooßer Erdberg war da aufgeschüttet! Hurra - hier kann man so richtig toll buddeln. Gleich sind viele Kinder als Bauarbeiter auf dem Berg beschäftigt, es wurde eifrig gegraben. Einige Steine wurden schon auf die Seite geschafft und kleine Türmchen damit gebaut. Die Erde ist herrlich lehmig, so dass man gut damit formen kann und natürlich ist jetzt immer genug Erde für unsere "Suppen" und "Puddings" da!

Nachdem wir zwei Wochen täglich unser Öl mit dem Spitzwegerich geschüttelt hatten, konnten wir Anfang Juni dann unsere Salbe herstellen. 

Unser Esstisch verwandelte sich in eine Salbenrührküche. Wir stellten in 4 Kleingruppen die Salbe her. Zuerst musste Öl durch ein Sieb abgegossen werden. Gut aufpassen: wir brauchen 100 ml. Dann gab es eine geheimnisvolle Zutat, die aus dem Öl die festere Salbe machen sollte. Die Kinder fühlten kleine gelbe Pellets, rochen daran und grübelten - irgendwann kam dann jeder drauf: das ist Bienenwachs! Für 100 ml Öl brauchen wir 12 g Bienenwachs. Das wurde vorsichtig auf einer Waage abgewogen. Jedes Kind legte einige Bienenwachspellets auf in die Schüssel, bis die 12 g erreicht waren. Aber wie geht es jetzt weiter? Wenn wir das Bienenwachs einfach in das Öl geben, schwimmen die Pellets nur darin herum und es wird gar keine Salbe daraus. Den Kindern war schnell klar, dass man das Wachs erhitzen muss. Also stellten wir das Gläschen mit Wachs und auch den Messbecher mit Öl in ein Wasserbad und schauten und rührten, bis das Wachs geschmolzen war. Dann wurde das flüssige Wachs in das warme Spitzwegerichöl gegossen. Die Kinder hatten die Wahl, ob sie ihr Öl noch ein bisschen beduften wollen oder nicht. Alle beschlossen, dass es schön ist, wenn die Salbe auch ein kleinwenig duftet. So kamen ein paar Tropfen ätherisches Lavendelöl hinzu. Das ist praktisch, denn Lavendel hat eine beruhigende Wirkung und wenn man sehr aufgeregt ist, weil die Brennessel oder der Mückenstich gar so juckt, kann der feine Lavendelduft auch gleich seine Arbeit tun :-).... So, also alles miteinander in den Glasmessbecher und gut miteinander verrührt. Dann wurde das Gemisch in kleine Salbendöschen abgefüllt.

Die Döschen waren eine Spende von der Elsavaapotheke in Elsenfeld, die uns eine liebe Mama besorgt hat. Vielen Dank dafür!!!

In den Döschen kühlte dann alles schnell ab und fertig war unsere Spitzwegerichsalbe. Jedes Kind bekam sein eigenes Döschen mit nachhause. Und im Wald haben wir natürlich auch noch was. Sie kam schon zum Einsatz und tut seine Wirkung!

Ende Mai entdeckten die Kinder einen kleinen Frosch. Vorsichtig wurde er in die Pfanne gelockt, was ihm aber nicht sonderlich gefallen hat. Huch, der kann aber weit springen! Schnell setzten ihn die Kinder am Drachenparcours wieder aus, damit er in Sicherheit vor den vielen Kinderfüßen ist!

Wie schön ist es doch bei einem Picknick auf der Wiese! Wir genießen die Sonne und das herumtollen auf der Wiese, beobachten Wolken, pflücken Blumen und suchen die längsten Löwenzahnstängel.